Ein Festival, eine Ausstellung, ein Katalog.
Die Ausstellung VideoArt Festival Locarno: a Prospective, die vom 8. August bis 20. Oktober 2019 im Centro culturale e museo Elisarion in Minusio stattfand, hat ein neues Licht auf die Geschichte des Locarno VideoArt Festival (1980-2001) geworfen, indem sie den Erneuerungsgeist des Monte Verità und seine weitreichenden avantgardistischen und utopischen Experimente im Zeitalter der digitalen Medien konzeptualisiert hat. So standen Videoarbeiten und -installationen aus den ersten Ausgaben des Festivals in den Achzigerjahren im Dialog mit dem von Harald Szeemann wiederentdecktem homoerotischen Rundgemäldes Il chiaro mondo dei beati von Elisàr von Kupffer, das seit 2021 auf dem Monte Verità ausgestellt ist (1).
Einblick in die Ausstellung VideoArt Festival Locarno: a Prospective (2019) mit den Video-Skulpturen von Francesco «Pancho» Mariotti aus den 80er-Jahren im Vordergrund.
Der zweisprachige Katalog, der von Martina Knecht's Hypertext lektoriert und übersetzt wurde, enthält neben einem Vorwort von Lorenzo Bianda (Real Time/Tempo reale) und der Einführung der Kuratoren François Bovier und Adeena Mey (Archaelogy of the Digital Turn/Archeologia della svolta digitale) eine Beschreibung der ausgestellten Werke von Laurie Anderson – die kürzlich am Locarno Film Festival mit dem Vision Award ausgezeichnet wurde – René Mauermeister, Lorenzo Bianca, Robert Chen, Geneviève Calama, Ed Emshwiller, Jacques Guyonnet, Ivan Ladislav Galeta, Sanja Ivekovic, Francesco Mariotti, Dalibor Martinis, Gérald Minkoff, Muriel Lesen, Jean Otth, Nam June Paik, Gianni Toni, Steina & Woody Vasulka und Robert Wilson.
Die Ausstellung und die Publikation sind Teil des Forschungsprojekts From Video Art to New Media: the Case of the VideoArt Festival Locarno (1980-2001) der École cantonale d'art de Lausanne (ECAL), das vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziert wurde.
VideoArt Festival Locarno: a Prospective, 2019, kuratiert von ECAL/François Bovier, Adeena Mey, Maud Pollien, lektoriert und übersetzt von Martina Knecht, 50 Seiten, zweisprachige Ausgabe Englisch/Italienisch, herausgegeben von ECAL/Centro culturale e museo Elisarion. Katalog lesen | Katalog kaufen
(1) Siehe Il chiaro mondo dei beati di Elisàr von Kupffer torna alla luce in Canton Ticino. Scene da paradiso terrestre. Carlo Franza, 2021 (italienisch); Harald Szeemann über Il chiaro mondo dei beati.
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